Die schwarzen Bücher von C. G. Jung (Teil II) – am 02.12.2023 um 19:00 Uhr…Format als OLS* (Online-Lesung)

12,00

Die Lesung geht 45 Minuten und es gibt ca. 20 Minuten für Diskussion

Kategorie:

Beschreibung

In diesem neuen Format der Online-Lesung (OLS) bemühe ich mich, Jungs Aufzeichnungen aus den Schwarzen Büchern vorzutragen. Dabei geht es in erster Linie darum, den Wortlaut dieser Aufzeichnungen, mit denen Jung den Grundstein für seine Arbeiten in der „Konfrontation mit dem Unbewussten” legte, erlebbar und erfahrbar zu machen. Derzeit gibt es nur eine englische Version der „Schwarzen Bücher” unter dem amerikanischen Titel: Notebooks of Transformation”. Für den deutschsprachigen Leser ist es allerdings mühsam, die Original-Handschrift Jungs über einen längeren Zeitraum zu lesen, da die Handschrift doch einiges an Übung und Erfahrung mit seiner Schreibweise erfordert.

Um dies leichter zu erfahren, habe ich die Lesungen als eine fortlaufende Serie konzipiert, die es den Zuhörer:innen ermöglicht, ganz in die verbale und zeitgeistige Sprache Jungs einzutauchen, um intensiv und konzentriert die Inhalte der BlackBooks zu erleben. Die erste Lesung am 21.10.2023 bereits erfolgreich verlaufen und es folgen weitere, die nächste ist für den 2.12.2023 um 19:00 geplant. Die Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit, nach der Lesung an einer 20 minütigen Diskussion teilzunehmen. Die Lesung selbst dauert 45 Minuten.

 

Auszug aus dem Präludium:

Im Jahr 1935 sagte Jung: „Um das 35. Lebensjahr kommt man an einen Punkt, an dem vieles sich ändert, zum ersten Mal tut sich die Schattenseite des Lebens auf, das Zueilen auf den Tod. Dante ist sicherlich an diesen Punkt gestoßen, und wer den Zarathustra gelesen hat, wird wissen, dass er auch Nietzsche nicht fremd war. Wenn dieser Wendepunkt erreicht wird, reagieren die Menschen unterschiedlich darauf: Einige kehren sich von ihm ab, andere stürzen sich da hinein und wieder anderen widerfahren wichtige Dinge, die von außen kommen. Wenn wir etwas nicht sehen, zwingt das Schicksal es uns auf.”1  Bis 1913 hatte er sich als eine der führenden Persönlichkeiten der europäischen Psychiatrie etabliert und war Präsident der aufstrebenden Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Im Liber Novus berichtet er: „Ich habe Ruhm, Macht, Reichtum, Wissen und jedes menschliche Glück erreicht. Da hörte mein Begehren nach Vermehrung dieser Güter auf, das Begehren trat in mir zurück, und das Grauen kam über mich.”2 Er war an einem Wendepunkt angelangt, der sein Leben und sein Werk verändern sollte: Dadurch wurde Jung zu Jung, und die analytische Psychologie entstand als allgemeine Psychologie und als Schule der Psychotherapie.